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Vom linken Niederrhein ins Ruhrbistum
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«Unsere Vorstellung von Behinderung ist häufig durch sichtbare Formen bestimmt.»

Julia Schönbeck in Neue Wege 7/8.23

 

Newsletter aus Italien über Beginen - ab sofort auch in deutscher Sprache

Der aktuelle Newsletter, der ab sofort in 4 Sprachen erscheinen wird, teilt uns mit:

Sie haben es sofort gesehen, als Sie den Newsletter geöffnet haben. Wir haben eine neue Version auf Deutsch, an erster Stelle für diesen Anlass, aber an vierter Stelle nach den anderen drei Sprachen in den zukünftigen Newslettern. Wir begrüßen die Dutzenden neuen deutschen Beginen, die den Beginen-Newsletter zum ersten Mal lesen werden. Ihre E-Mailadressen wurden dank der Zusammenarbeit zwischen Graham Keen und Brita Lieb während der Beginen Reisen 2023 und dank der Übersetzung, die Graham uns jeden Monat zur Verfügung stellt, in die Datenbank integriert. Ein erfreuliches Ergebnis, das mich besonders erfreut, denn obwohl die Anfänge der Beginenbewegung im heutigen Belgien entstanden, war es sicherlich Deutschland, das die größten Zahlen verzeichnete. Ein Brief von Papst Johannes XXII. an den Bischof von Straßburg aus dem Jahr 1321 berichtet von der Anwesenheit von 200.000 Beginen allein in Westdeutschland. Für Städte wie Köln oder Straßburg werden sehr hohe Zahlen genannt: 1243 ermittelt der Chronist Mathieu von Paris die Anwesenheit von 1000 Beginen, was 6 % der damaligen Bevölkerung in Köln entspricht. Im 14. Jahrhundert werden in Straßburg 85 und in Köln 169 Beginenhöfe mit etwa 1170 Beginen erwähnt. Daher überrascht es nicht, was Paul Marchal in seinem Artikel De Duitse Begijnenbeweging in de Middelleeuwen feststellt, dass "die allererste schriftliche Erwähnung des Wortes „Beghina“ auf das Jahr 1223 zurückgeht und in einem historischen Dokument erscheint, das in der Stadtarchiv Köln steht".(siehe Bild)
Ein herzliches Willkommen an die neuen Leser und vielen Dank an diejenigen, die diese freundschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht haben.

Abonnieren können wir ihn hier: https://tinyletter.com/Beguines .

 

Buchtipp: Glaube in der digitalen Wende

Glaube in der digitalen Wende

Heausgegeben von Kai G. Sander

Neue Perspektiven für Christsein, Kirche und Spiritualität

Unter Mitarbeit von Anja Fecke, Urs von Wulfen und Angela Reinders

Ist nicht schon alles gesagt ?

Urs von Wulfen und Anja Fecke haben je eine ausgezeichnete Masterarbeit geschrieben, die durch dieses Buch an eine breitere Öffentlichkeit gelangt.

Wie es für wissenschaftliche Arbeiten üblich ist, definieren sie Begriffe und sichten das Feld. Ich würde sagen, die Lektüre lohnt sich, weil Digitalität noch immer nicht fassbar ist und sich doch ereignet.

Die Playlist und das Direktorium für Katechese

Im zweiten Abschnitt ihres Beitrag schreibt Angela Reinders:

Das Abspielinstrument für die Playlist ist das Kapitel "Katechese und digitale Kultur" im Direktorium für die Katechese aus dem Jahr 2020.

Wer wissend nickt, muss nicht mehr weiter lesen. Alle anderen haben was zu kauen, denn hier werden Kirche und Digitalität zueinander gebracht.

Der Abschnitt mit der Bezeichnung #372 beginnt so:

Zwei Jünger gingen von Jerusalem in ein Dorf namens Klönstedt.

Das ist nicht banal, aber es zeigt die Grenzen einer Transformation von Theologie in den Spaßbereich der ernst gemeinten virtuellen Welt auf.

Die Emmausgeschichte

Die Emmausgeschichte hat es auch Urs von Wulfen angetan.

Laut dem Bibelwissenschaftler Francois Bovon deutet das Vokabular und der literarische Stil der Emmauserzählung daraufhin, dass der Evangelist Lukas die Geschichte aus älteren Geschichten und/oder mündlichen Überlieferungen übernommen und umgearbeitet hat.

S. 76 ebendort

Klingt nach Internet, wo ja auch kopiert und neu geformt wird. Das war also schon früher kein Problem. Aber was ist echt? Kann uns das Lehramt da Sicherheit bieten?

Es wird erklärt und hingewiesen, zitiert und neu formuliert. Dann stellt sich unausweichlich die Frage, ob es echte Begegnung ohne Leiblichkeit überhaupt geben kann. Das alte Problem, das Hauptargument der Gegner der Digitalität, dem nimmt er sich ab S. 105 an.

Hashtags

Die Einen können es, die anderen kennen es nicht mal. Auch die Hashtags sind eine Bruchstelle zwischen den in der Digitalität Bewanderten und den Gegnern des Internets. Anja Fecke findet Worte für Barrierfreiheit und Inklusion. Sie zitiert und weist hin, gibt Hinweise auf weiterführende Literatur und streift sogar das Thema "digitale Güter". Hier kommt das Buch an Grenzen. Man möge den gelegten Fährten eigenständig folgen.

Übrigens, liebe Anja, auch Open-Source-Betriebssysteme müssen upgedatet werden, aber sie unterliegen nicht dem unseligen Kommerzialisierungswahn. Danke dir für die auch dort gelegten Fährten. In einer Fußnote auf Seite 168 erwähnst du, katholisch.de sei kein Medium der DBK. Auch dem widerspreche ich mit einem Link https://www.apg-online.de/#Digitalmarke . Manches ist kompliziert, auch wenn es leicht klickbar ist.

Die Postulate zum Weiterdenken ab S. 205 (es sind insgesamt 13) enthalten alles, was der im Digitalen beheimatete Mensch sich wünscht. Fangen wir mit 1 an:

In den digitalen Medien kommunizieren nicht Institutionen, sondern Menschen. Daher muss die Kirche mutig sein, neue Erzählformen auszuprobieren und auf Gesichter und Stimmen, kurz auf Persönlichkeiten in den Sozialen Medien zu setzen.

Wir können es gut mit Influencern. Da gefällt mir Postulat 3 besser:

Die katholische Kirche ist aufgefordert, auf Augenhöhe mit den Menschen zu kommunizieren.

Nunja, auch die Kirche besteht aus Menschen. Dieses nervtötende Gegenüber aus Wir und die Menschen lösen wir im Digitalen auf. Das Versprechen des Internets. Noch nicht eingelöst, weil erst die IT-ler und dann erst die Anwender zum Zuge kommen. Nun können die Googles, Apples und Microsofts und wie sie alle heißen, mit den Glücksversprechen der IT-ler die Anwender zur Kasse bitten. Aber, wie Anja Fecke schon schrieb: Es gäbe Auswege aus dem Dilemma, wenn wir sie nur gingen. Guckst du Open source. Ist nicht auch das Evangelium Open Source?

Glücklicherweise sind die Postulate kurz erläutert. Mir erscheinen sie wie perfekte Vorlagen für die Gremienarbeit in unseren Pfarreien.

 

Der Andere macht mein Leben jung

Ein Mensch, der noch nicht weiß, dass ich ihm helfen werde, verlässt seine Wohnung voll Sorge. Er hat immer Probleme mit den Fahrscheinen für den öffentlichen Personennahverkehr. Dann steht er an diesem Automaten, hat eigentlich alles gut verstanden, aber das Ding will sein Kleingeld nicht nehmen.

Dieser Mensch spricht unsere Sprache kaum. Ob er ein Fremder ist, weiß ich nicht. Es kann viele Gründe geben, eine Sprache nicht zu sprechen. Er sieht sich suchend um und unsere Blicke treffen sich. Ich gehe auf ihn zu. Er hebt die Hand mit seinen Münzen, geht zum Automaten, macht dabei ein trauriges Gesicht. Ich verstehe. Er drückt die Münze an den Münzschlitz. Wir probieren es gemeinsam. Es klappt nicht. Dann sehe ich, dass man hier nur mit Karte bezahlen kann. Ich nehme meine Karte und ziehe sein Ticket. Er ist erleichtert. Dankbar sieht er mich an. Es ist ihm wichtig, dass ich das Geld von ihm nehme. Aber ja, das nehme ich. Wir nicken uns lächelnd zu und gehen auseinander. Da sagt er: "Danke."

Als ich heute morgen das Haus verließ, hatte ich keine Lust auf diesen Tag.

 

 

Containern ist immer noch verboten

Im aktuellen Publik Forum lese ich Folgendes:

"Wer weggeworfene, aber noch genießbare Lebensmittel aus Abfallcontainern von Supermärkten holt, macht sich strafbar. Das wollte die Ampel-Regierung ändern – doch bislang hat sich nichts getan, wie aus der Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervorgeht. Lebensmittelverschwendung sei »eine vielschichtige Problematik, die nicht durch eine singuläre Maßnahme gelöst werden kann«, heißt es in der Begründung.

PF Nr 7 2023, Politik&Gesellschaft, S. 33

Während meiner Sabbatzeit habe ich 2 Wochen von Weggeworfenem gelebt. Dann wurde es mir unheimlich. In der Zeit sind mir Menschen begegnet, die nicht doof sind und deshalb nur vom Containern leben. Es ist Wahnsinn, was weggeworfen wird.

Probier es aus!

 

 

 

 

An einem Bächlein helle

Grad bin ich etwas verblüfft. Im WDR 3 hörte ich vor 7 Uhr von dem Text eines Schubertliedes und zeige euch nun den entsprechenden Abschnitt in der Wikipedia:

"Christian Friedrich Daniel Schubart schrieb das zugrunde liegende Gedicht zwischen 1777 und 1783 während seiner bis 1787 dauernden Gefangenschaft auf der Festung Hohenasperg.[2] In der Fabel der Forelle symbolisierte er sein eigenes Schicksal. Um die allzu offensichtlichen Parallelen zu verstecken, deutet eine vierte Strophe die Fabel zu einer Warnung vor Verführern junger Mädchen um. Das Gedicht erschien erstmals 1783 im Schwäbischen Musen-Almanach im Druck. Das Schicksal Schubarts diente verschiedenen Schriftstellern als Motiv, unter anderem Friedrich Schiller für sein Drama Die Räuber."

Wir hatten dieses Stück Musik in der Schule analysiert. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir auch den Text analysiert hätten. Wir fanden Musik und Text lächerlich. So kann man sich irren.