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Seelsorge zwischen Jericho und Jerusalem

Immer bin ich mit Bus & Bahn unterwegs. Kollegen finden das zeitraubend. Aber ich lese, was sie auf der Autofahrt nicht lesen können. Und man sieht mich. Mich spricht man an. Das bringt mich tatsächlich in Bedrängnis. Denn meist bin ich erschöpft (und freue ich auf Zuhause) oder auf dem Weg zu einem Termin. Was soll ich da mit dem Bettler oder mit dem Jugendlichen, der sich die Firmtermine nicht merken kann, oder mit dem Gemeindemitglied, dass sich über irgendwas echauffiert?

Auf dem Weg zum Dienst kamen einst Hauptamtliche an einem Verletzten vorbei. Aber sie hatten keine Zeit. Zum Glück kam einer vorbei, der nicht auf dem Weg in den Tempel (zur Kirche, zur Sitzung, ...) war. Der konnte sich dem Verletzten zuwenden. Und das würde auch ich gerne mehr tun. Denn auf dem Weg zum Dienst und sonstwie unterwegs bin ich in einer ungeplanten Situation, in der viel möglich ist. Das macht mir Freude. Nur der Sitzungskatholizismus macht Druck (Sie kennen das: Sitzung, Protokoll, Sitzung, Protokoll, ... derweil werden wir weniger und wundern uns darüber).

Zwischen Jericho und Jerusalem ist Wüste.

Es geht bergauf.

Grund genug, sich das mal genauer anzugucken.

Citypastoral gibt es bereits. Mir schwebt sowas wie ÖPNV-Pastoral vor.

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http://www.kamp-erfurt.de/de/archiv/nachrichtenarchiv/2015/01-passagere-pastoral.html