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Psalm 119, die Digitalisierung und das Christsein

das Gesetz

Seit Beginn des Jahres beschäftige ich mich mit Psalm 119. Den ersten Abschnitt kann ich fast auswendig. Das ist gar nicht so einfach, weil er auf den ersten Blick meinem Freiheitsdrang widerspricht und auf den zweiten Blick auch noch um das Thema Gesetz kreist. Aber das Meditieren des Abschnittes A hat mich dem Verständnis des Gesetzes näher gebracht. Das Gesetz kommt von Gott. Es hilft dem Menschen, der es befolgt. Was genau das Gesetz ist, muss ich noch ergründen. Auch will ich hier gar nicht weiter auf Inhalte eingehen, aber ermutigen möchte ich schon, es selbst einmal mit diesem Psalm zu versuchen.

die Ordnung

Der erste Abschnitt (die Abschnitte bestehen aus 8 Versen und die sind nach dem hebräischen Alphabet benannt; ich nenne den ersten Abschnitt der Lesbarkeit halber A) bricht in meine derzeitige berufliche Situation, in der ich einerseits Forderungen genügen muss und andererseits die "Zeugnisse" (ein Begriff in Vers 2 des Psalmes) vermitteln soll. Das Vermitteln fällt schwer, wenn ich dauernd danach gucken muss, ob ich allen Erwartungen gerecht werde. Der Psalm fordert von mir, nach den Befehlen des Gesetzes zu gehen. Dieses Gehen ist wichtig und die Befehle sind wichtig. Gott hat seine Befehle gegeben, damit man sie genau beachtet (wieder ein Zitat aus dem Psalm).

das Aneignen

Verschiedene Übertragungen des Psalms in unsere Sprache helfen mir, dem Sinn der Worte näher zu kommen. Das Gesetz wird zu einer Erleichterung für mein Leben. Die Weisungen kommen von Gott. Ich gehe täglich meine Wege in dem Bewusstsein, dass Gott mit mir geht. Ich gehe nicht gerne, wenn mir etwas befohlen wird, von dem ich nicht erkennen kann, wie es mit dem Gesetz (von dem ich noch nicht sicher bin, was es genau in Worten besagt; es ist das Gesetz von Gott, eine Weisung für meinen Weg) zusammenhängt. Man erwartet von mir dies und das und ist enttäuscht, wenn ich nicht spure. Aber ich setze mich hin und versuche ruhig zu werden. Ich will Gottes Stimme hören und verstehen, was die Weisung besagt.

Wohin soll ich gehen?

Werde ich es schaffen?

Ist das hier jetzt der Weg, den Gott meinte?

das Umkehren

Ich bin selbstkritisch. Es soll kein Weg sein, der mich zu einem Frömmler macht. Aber geistlich soll mein Leben sein. Es reicht mir nicht, mein berufliches Handeln konzeptionell begründen zu können. Das haben wir gelernt, das können wir. Ich finde auf alles eine Antwort. Aber wenn es nicht von Gott kommt, ist es ungut.

Manches scheint notwendig: Der sonntägliche Kirchgang, das Beten, das Freundlich-Sein, die Werke der Barmherzigkeit, das Erfüllen von Pflicht.

Manches scheint fragwürdig: Die sozialen Medien, die Digitalisierung, der Zölibat, das Machtgefälle.

In dieser vorösterlichen Bußzeit will ich versuchen, die Befehle Gottes zu verstehen und sicher auf den Wegen zu gehen, die dem Gesetz Gottes entsprechen.